Um 4:20 Uhr hat Mohammet uns heute geweckt. Die gesamte Neltner Hütte "Gite Guilemont" schläft noch, nur eine Petzel-Stirnlampe wuselt in der Küche herum, als ich vom Zelt per Handy-Beleuchtung den Weg suche.
Mit Gasflasche als Tisch-Beleuchtung gibt es Cafe au Lait und BerberbBrot, bevor wir um 5 in die Dunkelheit losstapfen. Mnt. Toubkal, 4167m Höhe... im Dunkeln ohne eigene Lampe und mit OASICS-Laufschuhen... wirklich so eine gute Idee? Schnaufend tret ich in die Stapfen des Vordermannes, viel mehr ist auch nicht wirklich zu sehen, hinter uns jetzt einige Lichter der entfernten Hütte. Der steinige Weg scheint endlos, Felsbrocken lösen Schotter ab, Schotter Geröll, dann wieder Felsgestein.
Es wird langsam hell und der Weg scheint nicht wirklich kürzer zu sein, wenn man ihn sieht... nach 2:20h und 3 kurzen Pausen, jede durch Mohammets verständnislosen Blick kommentiert, haben wir den Gipfel erreicht.
Fotosession, Sonne genießen und direkt über's Geröllfeld per Berber-Ski nach unten. Unterwegs treffen wir die weiteren Gipfelanwärter, tw. mit Schachlik-Spießen und trendigen Trinkflaschen bewaffnet, tw. in Flip-Flops. Ein Tour Guide schiebt die leicht übetrgewichtige Lady mit Lippenpiercing in Türring-Größe einen Gesteinsblock hinauf, 2 Japaner haben sich im Geröll verirrt, Miauen ängstlich wie Kätzchen auf einem Apfelbaum - Unverständnis des vorneweg eilenden Bergführers - "miau...". Er scheint im Tal schon Frühstück bestellt zu haben. Um 9:05 Uhr ist alles vorbei - Abstieg in 1:40h. Dirk wecken ("Österreich - Schn***e"), Omlett, Tchai, Zelt einpacken - 4h Abstieg Richtung Imlil.
Unterwegs mehr geschaffte Gepäck-Mulis und trendige Schachlik-Spießer getroffen. Rentner werden auf Pferden bergauf geschoben... hallo Massen-Europäer-Tourismus.